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Monaco Ramen: Ein Interview mit dem Pop-Up-Profi

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Es ist ein sonniger Freitagnachmittag in München. Die Menschen in Schwabing genießen das schöne Frühlingswetter, sitzen Kaffee trinkend in den zahlreichen Bistros oder spazieren mit ihren vierbeinigen Freunden durch das langsam ergrünende Viertel. Die Adresse, die ich heute besuche, liegt inmitten der idyllischen Wohnhäuser in der Georgenstraße 56, genauer gesagt in der Vega Bar. Die Vega Bar ist, wie der Name schon vermuten lässt, eigentlich eine Cocktailbar für den abendlichen Betrieb, in der kultige Drinks und erstklassige Eigenkreationen über den Tresen gehen. Die Vega Bar ist eine Hommage an den fiktiven Charakter Vincent Vega aus Pulp Fiction, gespielt vom jungen John Travolta. Das Lokal wirkt von außen erst einmal unscheinbar, doch innen überrascht die Theke in farbigen Mosaikfliesen. Schrille Retro-Lampen und Wände, die mit psychedelisch bunten Mustern bemalt sind, unterstreichen das stilsichere Ambiente. 


In eben diesen Räumlichkeiten treffe ich Erim Kreidel, 44 Jahre alt und gelernter Hotelfachmann. Erim ist nicht etwa Barmann in der Vega Bar, nein. Er geht hier seinem ganz eigenen Traum nach. Inspiriert von einer Reise ins ferne Japan im Jahr 2018, ist er auf den Geschmack einer ganz eigenen Geschäftsidee gekommen. Und das im wörtlichen Sinne. Erim hat seine Liebe für Ramen entdeckt, eine japanische Nudelsuppe, deren Zubereitung sehr viel Erfahrung und des nötigen Feingefühls bedarf. 

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Er bezeichnet sich selbst als einen eher „quirligen Macher-Typ als den klassischen Bürohengst“. Und das kann man in diesem Fall sogar schmecken. Nach zahlreichen Online-Kursen, Rezeptentwicklungen, viel Eigenarbeit und diversen Verkostungen im engeren Umkreis ist es 2020 endlich soweit: „Erim, verkauf das, das schmeckt großartig!“ Und so waren die Anfänge von Monaco Ramen geboren. Zunächst als Ramen-Kit To Go, heute vorwiegend als frisch gekochte Ramen, die am besten vor Ort verspeist werden, um das bestmögliche Geschmackserlebnis zu kreieren. Denn bei der Qualität hat Erim höchste Ansprüche. 

 

„Ich möchte einfach, dass das Produkt meinen Kunden zuhause so schmeckt, wie ich es mir gedacht habe. Deshalb gibt es die Suppe bei mir im Glas und die Nudeln frisch zum selber kochen. So hast du zuhause eine frische Suppe, die sich mit jeder „Omas Suppe“ messen kann.“

 

Erim hat mit der Vega Bar bereits sein fünftes Pop Up in München eröffnet. Anfangs hat er seine Ramen im Café sehrwohl, anschließend bei Mundo Sano angeboten. Weiter ging es im Onofrio's Appetizing Store und dem Kulturdachgarten, bevor er schließlich in der Vega Bar gelandet ist. In einem kurzen Interview erzählt er uns dort von seinen Plänen für die Zukunft, den größten Learnings der Vergangenheit und weshalb er Pop Ups vor allem für angehende Selbstständige wärmstens empfiehlt.

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WIRST DU AN DEINEM KONZEPT NOCH EINMAL ETWAS ÄNDERN? 

„Ich war schon immer ein Food-Nerd und sehr interessiert. Ich hatte immer meine Phasen, was die Ausrichtung betrifft: wie mache ich die beste Pasta, wie grille ich das saftigste Steak, wie koche ich den schmackhaftesten Eintopf. Doch jetzt ist es Ramen geworden und das bleibt es auch.“


WAS TREIBT DICH AN?

„Ich möchte Menschen mit Essen glücklich machen. Das war schon immer so. Und die Qualität meiner Ramen spricht für sich. Mittlerweile sind über 30% meines Kundenstamms Japaner, die fragen, ob meine Nudeln aus Japan kommen. Sobald ich erwidere, dass ich diese selbst produziere, herrscht oft großes Staunen. Das ist ein wirklich großes Lob.“


FÜR WEN EIGNEN SICH POP UPS DEINER MEINUNG NACH BESONDERS? 

„Im Bezug auf meine Erfahrung: Gerade für Menschen, die keine große Gastro-Erfahrung mitbringen und sich erst einmal ausprobieren möchten. Dadurch, dass es immer eine andere Umgebung ist, kann man für sein Konzept gut herausfinden, was das Beste für einen ist.“ 

 

WORIN SIEHST DU DEN GRÖSSTEN VORTEIL VON POP UPS?

„Es treten immer mal wieder kleine Probleme auf, mit jedem Pop Up. Diese gilt es schnell zu lösen. Das ist das Learning daran. Außerdem sind die geringeren Kosten natürlich ein Riesen-Vorteil verglichen damit, was einen erwarten würden, wenn man direkt einen eigenen Laden eröffnet.“ 

 

WAS IST DEIN BISHERIGES HIGHLIGHT?

„Bisher hatte ich in all den Jahren eine einzige Reklamation, was im Nachhinein ebenfalls ein Learning für mich war. Mein Highlight ist daher auf jeden Fall das tolle Feedback, das von meinen Kunden zurückkommt, vor allem von japanischen Kunden, die fragen, wo ich dieses Handwerk gelernt habe. Der Moment, in dem der Löffel zum Mund geht und kurz danach ein erstauntes „Wow“ ertönt, macht mich besonders glücklich.“

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WAS WAR DEIN GRÖSSTES LEARNING

„Vermutlich die Produktion. Es ist einfach eine ganz andere Nummer, rund 200 Portionen pro Woche vorzubereiten als zuhause für seine Liebsten zu kochen. Auch wenn es an sich die gleiche Technik ist.“

 

WÜRDEST DU RÜCKWIRKEND ETWAS ANDERS MACHEN? 

„Nein, denn alles, was ich auf meinem Weg gelernt habe, auch durch Partner, sind Dinge, die mich dahin gebracht haben, wo ich heute stehe. Ich hätte anfangs nie gedacht, dass ich einmal soweit bin wie heute.“

 

WAS IST DEIN RAT FÜR ANDERE, DIE NOCH AM ANFANG IHRES VORHABENS STEHEN?

„Man sollte sich auf jeden Fall mit dem Produkt identifizieren und dahinter stehen können. Nur so entsteht Authentizität. Harte Arbeit und viel Herzblut sind unverzichtbar. Deshalb A: steh zu deinem Produkt und B: fang lieber klein an. Und sei dir deiner Kapazitäten wie auch der Infrastruktur, die dir zur Verfügung stehen, bewusst.“

 

WAS TREIBT DICH NACH WIE VOR AN? 

„Auch nach knapp vier Jahren bin ich noch immer in der Lernphase. Ich habe ein tolles Produkt kreiert, das handwerklich gut gemacht ist und auf das ich sehr stolz bin. Doch ich bin noch lange nicht da, wo ich eines Tages sein möchte. Man sagt ja auch: Aller Anfang ist schwer. Du musst erst den Bären erlegen und dann das Fell verteilen. Ich würde sagen, ich bin mittlerweile schon in die Bärenhöhle eingezogen. Und nähere mich meinem Ziel.“

 

WAS SIND DEINE PLÄNE ODER WÜNSCHE FÜR DIE ZUKUNFT?

„Für die Zukunft wünsche ich mir, schon bald einen festen Sitz für Monaco Ramen zu haben, der meinen Vorstellungen gerecht wird. Im Herzen Münchens und mit einer Front-Cooking Einheit wäre schön. Außerdem suche ich vor allem in der japanischen Community nach Verstärkung für mein Vorhaben.“

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Wir wünschen Erim weiterhin viel Erfolg für sein Vorhaben und freuen uns, seine Suppen aktuell noch in der Vega Bar genießen zu können. Hast du selbst Interesse an einem Pop Up und bist auf der Suche nach einer Fläche, auf der du dein Vorhaben in Mehrfachnutzung umsetzen kannst, um dich einfach einmal auszuprobieren und an deinem Konzept zu feilen? Leg dir jetzt ganz einfach ein Profil bei uns an und stöbere schon mal nach passenden Flächen. Wir helfen dir dabei, den passenden Raum für dein Vorhaben zu finden! 

Autor:innen

Lea Perlinger
Seit Anfang 2021 arbeite ich für SHQUARED und unterstütze das Team vor allem im Bereich der Sichtbarkeit. Zu meinen Aufgaben gehören ein ansprechender und professioneller Social Media Auftritt, der Versand unseres Newsletters sowie das Schreiben sämtlicher Artikel für unseren firmeneigenen Blog mitsamt allem, was dabei eben noch so anfällt. Das Führen von Interviews sowie die Recherche wichtiger Hintergründe ist dabei ebenso essentiell wie das Fotografieren, Filmen und anschließende Editieren.